Trumps Irrweg zurück in die Vergangenheit – MK 22-17

Nun hat Präsident Trump am 2. Juni 2017 seine ökologische Geisterfahrt forciert und führt weiterhin, jedoch noch gravierender, Amerika zurück in die Vergangenheit, indem er das weltweite Klimaabkommen aufkündigte. Die Ignoranz gegenüber der Klimaerwärmung ist höchst beunruhigend und führte zu Protesten der renommierten Wissenschaftler. Ein Präsident der USA betrachtet ein Klimaabkommen als Deal und möchte bessere Konditionen für sein Land aushandeln. Schlimm ist es, dass Trumps Blick für die junge Generation der Amerikaner offensichtlich stark getrübt ist, zumal Amerika an der zweiten Stelle der CO2-Erzeuger in der Welt liegt. Er betrachtet es anscheinend als Nachteil in die Zukunft zu schauen. Er betrachtet es als Nachteil in die Zukunft zu investieren. Er kapselt Amerika immer weiter ab und verfolgt seinen Weg in seinem Labyrinth des Gestern. Selbst 22 Senatoren der Republikaner haben sich öffentlich zum Ausstieg beim Klimaabkommen bekannt. Selbst der Mehrheitsführer Mitch McConell war derselben Meinung.

Natürlich hat sich im Laufe der Erdgeschichte auch schon der CO2-Anteil in der Atmosphäre sehr verändert, teils mit starken Schwankungen, die jedoch natürlichen Ursprungs waren. Dieses hat man in den Eiskernbohrungen in Grönland eindeutig nachgewiesen. So lag in den zurückliegenden 800000 Jahren die CO2-Konzentration zwischen 180 und 210 ppm (parts per million – Teile von einer Million) während der Eiszeiten und zwischen wärmeren Interglazialen bei 280 bis 300 ppm. Heute liegt er bei 440 ppm und das bedeutet eine Anteil von 0,04% in der Atmosphäre, was einem nicht viel erscheint. Dennoch, je höher die Konzentration ist, desto schlechter wird die Sonneneinstrahlung von der Erdoberfläche wieder abgegeben und führt so zum Temperaturanstieg auf der Erde. Nur wenig bekannt ist die Tatsache, dass die Gase Methan und Lachgas (Viehhaltung/Landwirtschaft) einen viel größeren Treibhauseffekt haben. So ist die Wirkung dieser beiden Gase 20x schlimmer im Vergleich zu CO2 beim Treibhauseffekt.

Deswegen findet heute eine Klimaveränderung statt, die der Mensch zu 90% selber auf der Erde verschuldet und das in einem ziemlich kurzen erdgeschichtlichen Zeitrahmen. Für die Veränderungen sind in einem erheblichen Maße die Industriestaaten verantwortlich und das mit Kohle-Kraftwerken, moderner Landwirtschaft, exzessiver Viehhaltung und abgeholzten Urwäldern. So ist es in Europa in der Anteilen der Verursacher beim Verkehr mit 20%, Luftverkehr der Welt bis 2020 bei 38%. Wenn es um den CO2-Ausstoß von Flugzeugen geht findet diese Information fast keinen Weg an die Öffentlichkeit, was die Tatsachen verschleiert. Dabei geht es nicht nur um den CO2-Ausstoß, sondern auch um Emissionen von Wasserdampf und Stickoxiden. Dieses führt zu einer vermehrten Wolkenbildung in höheren Luftschichten und wirkt wie eine Isolierung. So zählen die Flugzeuge aller Gesellschaften auf der Welt zu den starken Luftverschmutzern und die Wissenschaftler sind der Überzeugung, dass so allein ein Temperaturanstieg von 0,5% dadurch verursacht wird. Die in der EU noch nicht existierende Kerosinsteuer (Ausnahme Niederlande) als Umweltsteuer wäre ein probates Mittel den ausufernden Billigfliegerverkehr einzuschränken. Der Emissionshandel führt zur Verschleierung der Verursacher und ist lediglich eine zusätzliche Einnahmequelle. Es sind Zahlen, die daran zweifeln lassen, dass der Temperaturanstieg bis zum Jahr 2050 bis auf 2,5° Celsius begrenzt werden kann. Unverständlich, dass es Menschen gibt, die dieses nicht wahr haben wollen und es regelrecht verleugnen. Auch wenn Herr Trump das Rad der Geschichte zurückdrehen möchte, wirkt es wie der Kampf des Don Quichotte (Ritter von der traurigen Gestalt) mit den Windflügeln. Die Tatsache lässt sich auch nicht durch eine Kündigung des Klimaabkommens verwischen, denn Amerika ist ein großer Umweltverschmutzer in Sachen CO2-Ausstoß. So wird der Präsident Trump nichts dadurch für sein Amerika verbessern, dass er auf alte Technologien setzt und sein Land abschottet. Nur der Eifer seiner abstrusen Wahlparolen hat ihn zu dem Ausstieg getrieben, um seine Wähler von seinen Versprechen zu überzeugen. Ausbaden müssen seine Entscheidungen die kommenden Generationen in den USA und dafür trägt er die Verantwortung.

Im Klartext sind die Folgen der Klimaerwärmung schon jetzt deutlich spürbar und sie führen dazu, dass die Meere versauern, der Meeresspiegel ansteigt, es mehr Stürme und Überschwemmungen gibt. Die Katastrophen werden zunehmen und die Menschen aus ihrer Heimat vertreiben, auch weil sie sich nicht mehr ernähren können und das Trinkwasser versiegt ist. Allein schon durch die hohe Anzahl von fast 8 Milliarden Menschen auf der Erde, die zu ernähren sind, führt der Klimawandel noch zu einer Steigerung der Probleme. So blicken alle Wissenschaftler gebannt auf den steigenden CO2-Anteil in der Atmosphäre. Im Jahr 1960 war es der Wert 300 ppm und schon im Jahr 2015 lag er bei 440 ppm. Die Forscher schätzen den Anstieg von CO2 auf 1600 ppm nach dem totalen Verbrennen der fossilen Brennstoffe der Erde. Mit dieser Aussage ist tröstend verbunden, dass sich die Erde wohl in einem Zeitrahmen von 400000 Jahren davon wieder erholen würde, so die Wissenschaftler.

Man kann nur darauf hoffen, dass sich die Menschen auf den Erhalt ihres Lebensraumes besinnen und jeder seinen kleinen Teil dazu beträgt. Man kann nur darauf hoffen, dass sich die teilnehmenden Staaten in Sachen Klimaabkommen wirklich gezielt durch wirkungsvolle Maßnahmen an einer Reduzierung der Treibhausgase ernsthaft beteiligen. Selbst Herr Trump hat keine Ersatzerde parat und sollte es bedenken, was er seinen Enkelkindern mit seiner Kündigung des Klimaabkommens antut, nämlich nichts Gutes. Die Erde würde sich ohne Menschen sicher wieder erholen und braucht die Menschen nicht dazu, aber die Menschen brauchen eine intakte Erde, um dort leben (überleben) zu können.

09.06.2017 – WM

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